… präsentierten heimische Betriebe in diesen Tagen auf dem „Markt der Berufe“. Seit dem Jahre 2009 bildete die Berufsinformationsmesse „Marktplatz Zukunft“ an unserer Schule eine feste Institution, die Jahr zu Jahr großen Zuspruch fand. Zahlreiche Jugendliche, oft in Begleitung ihrer Eltern, nutzten die Gelegenheit, Infos rund um die Ausbildung zu bekommen und Kontakte zu knüpfen. In diesem Jahr wurde das beliebte und informative Format des „Marktplatzes“ erstmals erweitert: zum „Markt der Berufe“. Die Berufsschule öffnete parallel ihre Tore für Aussteller und Besucher.

Über 70 Aussteller nahmen mit Informationsständen und Ansprechpartnern aus den unterschiedlichsten Betrieben und Institutionen teil und boten die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch. Die Messe war der Höhepunkt der Aktionswoche „Berufliche Bildung“, die auf Initiative der Bildungsregion Berchtesgadener Land vom 11. bis zum 14. November in unserem Landkreis unter dem Motto "Bildungsgipfel 2019" stattfand. „Diese Aktion ist Gold wert“, so Michaela Kaniber. Die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Schirmherrin der Veranstaltung war eigens aus der Landeshauptstadt angereist um den beteiligten Schulen ihre Aufwartung zu machen.
„In Bayern stehen den jungen Leuten alle Türen offen“, so die Ministerin im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Berufsschule, an der auch die Schulleiter der gastgebenden Schulen teilnahmen. Über die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft in unserer Region könne man sehr froh sein. Davon zeigte sich auch Landrat Georg Grabner angetan: „Ich bin begeistert, wie viele Firmen und Einrichtungen hier dabei sind.“ Er ließ Gefühlen der Begeisterung für die verschiedenen Aktivitäten rund um die Berufsfindung freien Lauf. Man könne auch mit beruflicher Bildung Karriere machen, so Grabner. Die Repräsentanten des politischen Lebens wurden nicht müde die Gleichwertigkeit von akademischer und handwerklicher Ausbildung zu betonen.
Seit einigen Jahren gibt es einen Anstieg offener Stellen bei nahezu gleichbleibend hoher Zahl unversorgter Bewerber. Dabei ist die Zahl der Ausbildungsanfänger im dualen System der Berufsausbildung wieder gestiegen. Trotz dieser positiven Entwicklung finden Betriebe und Jugendliche immer häufiger nicht zueinander: 2018 suchten noch 79.000 Jugendliche erfolglos eine Lehrstelle, obwohl sich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze auf 58.000 in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht hat.

Bei einem Drittel der unbesetzten Stellen liegt das Problem darin, dass es keine Bewerber für den angebotenen Ausbildungsberuf gibt. Dies betrifft besonders Branchen wie das Lebensmittelhandwerk oder das Hotel- und Gastronomiegewerbe. Bei knapp einem Viertel der unbesetzten Stellen liegt das Problem in fehlender Mobilität, weil sich zum Beispiel Ausbildungsbetriebe und Bewerber in unterschiedlichen Regionen des jeweiligen Bundeslandes befinden. Dies trifft in besonderem Maße auch auf Bayern zu.

Es sei deshalb wichtig, dafür zu sorgen, dass Betriebe und Jugendliche besser zusammenfinden“, so Jan Herold, Leiter des Organisationsteams an unserer Schule, das für seine engagierte Arbeit lobende Worte fand. "Gerade kleine Betriebe brauchen Unterstützung dabei, ihre Stellen zu besetzen." Zudem gelte es, in aus Sicht der Jugendlichen unbeliebteren Branchen die Rahmenbedingungen zu verbessern. Hilfreich wäre auch, die Kontakte zwischen Schulen und Betrieben zu intensivieren und so den Übergang zu erleichtern.

„Wir möchten zeigen, wie breit das Spektrum möglicher Ausbildungsberufe bei uns im Berchtesgadener Land ist und für wieviele Berufe sogar heimatnah an unserer Berufsschule im dualen System ausgebildet wird“, so Dr. Thomas Birner vom Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice. „Des Weiteren wollen wir darüber informieren, dass es viele Angebote zur beruflichen Weiterqualifizierung und Fortbildungsangebote bei uns vor der Haustür gibt“, erläutert Birner sein Ansinnen für eine Ausbildung vor Ort. Top ausgebildete Fachkräfte werden auch in unseren Betrieben benötigt, und es gibt zahlreiche Angebote, seine Karrierechancen auszubauen."

„Wichtig ist es für Schülerinnen und Schüler, auf dem aktuellen Stand zu sein, was die beruflichen Perspektiven angeht. Das breite Spektrum an beruflichen und schulischen Ausbildungsmöglichkeiten eröffnet so viele Chancen, die sollte man frühzeitig kennen lernen“, begründet Herold das Engagement seiner Schule für die Berufsvorbereitung.

J. Vesper (Text)/ S. Gaede (Fotos)

 

Einige nette Bilder von der Veranstaltung finden sich auch auf der Website der Bayernwelle:

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