Was Schulband und Percussiongruppe am Donnerstag in den Pausen ihren Zuhörern bieten konnten, war beachtlich und eindrucksvoll. Unter der Leitung von Musikfachschaftsleiterin, Frau Lippl, und ihrer Kollegin, Frau Nebl, gestalteten die Musikanten in ihrem schwarzen Einheitsdress eine perfekte Performance, die am Tag der offenen Tür ihre Fortsetzung finden soll.

Sich zurücklehnen und entspannt der Musik zu lauschen ist die eine Seite, die andere vollzieht sich meist im Verborgenen, wenn es gilt so viele Kinder auf ein gemeinsames musikalisches Ereignis in der gezeigten Form vorzubereiten. Das ist eine besondere Herausforderung für die Lehrkräfte, denen ein dickes Lob für diese Arbeit gebührt. Der konzertante Anspruch war in den letzten Jahren klar im Aufwind.
Beim aktuellen Streit um die Veränderung der Lehrpläne gerät auch das Fach Musik mehr und mehr ins Kreuzfeuer. Dabei ist Musik seit jeher ein zentraler Bestandteil der menschlichen Kultur und begleitet uns durch alle Lebensphasen. Besonders für die kindliche Entwicklung spielt sie eine herausragende Rolle.
Kinder, die schon frühzeitig und häufig mit Musik in Kontakt kommen und selbst musizieren, weisen oft eine verbesserte Konzentration, Aufmerksamkeitsspanne und Gedächtnisleistung auf.
Rhythmen, verschiedene Tonhöhen, Tempo-Wechsel: Musik fordert das Denken heraus. Je mehr Erfahrungen das menschliche Gehirn schon in frühen Kinderjahren macht, desto mehr Synapsen bildet es aus. Musizieren und Musikhören führen zu Veränderungen in der neuronalen Struktur. Das hilft auch in anderen Lernbereichen.
Ob beim Nachsingen eines Reims, beim Mitklatschen oder beim Trompete spielen im Orchester: Wenn wir musizieren, interagieren wir miteinander. Kinder lernen aufeinander zu hören, sich an Regeln zu halten oder beim Solo-Part im Mittelpunkt zu stehen. Das gemeinsame Musizieren schult soziale Fähigkeiten und fördert zwischenmenschliche Beziehungen.
Musik kennt ganz viele Facetten, hat vielfältige Auswirkungen auf die menschliche Entwicklung und ist in vielen Gesellschaften dieser Erde als Kulturgut und hinsichtlich des Miteinanders von zentraler Bedeutung.
Johannes Vesper