Köstlichkeiten aus der französischen Küche wie Pains au chocolat, Quiche oder Apfeltarte servierten Mädchen und Jungen verschiedener Jahrgangsstufen mit dem Wahlpflichtfach Französisch ihren Lehrern und Mitschülern an der Realschule im Rupertiwinkel zu Beginn der Woche anlässlich des Deutsch-Französischen Tages. Der hat das Ziel, die Jugendlichen beider Länder dem Nachbarland und seiner kulturellen Vielfalt ein Stück näher zu bringen. 

Zahlreiche Schulen und andere Einrichtungen beider Länder nutzten den Tag, um Werbung für die Sprache in ihrem Partnerland zu machen und über Austausch- und Begegnungsprogramme für junge Leute zu informieren. 

Am Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags, dem 22. Januar 2017, wurde der Deutsch-Französische Tag gefeiert. Der damalige Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle unterzeichneten am 22. Januar 1963 im Pariser Élysée-Palast den Freundschaftsvertrag der beiden Länder. Seit 2004 werden in Deutschland und im Nachbarland Frankreich jedes Jahr am Deutsch-Französischen Tag, den die Franzosen Journée franco-allemande nennen, von den Auswärtigen Ämtern beider Länder Begegnungsveranstaltungen organisiert.

Besonders deutsche und französische Schüler sollen sich am Deutsch-Französischen Tag angesprochen fühlen. Es geht darum, junge Menschen für die jeweils andere Kultur sowie zum Erlernen der anderen Sprache zu begeistern und über berufliche Aussichten im Nachbarland zu informieren. Der Élysée-Vertrag legt fest, dass Deutschland und Frankreich keine wichtigen Entscheidungen mehr treffen, die Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik betreffen, ohne sich gegenseitig um Rat zu fragen. Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag wurde 1988 um Themen der Verteidigungspolitik, der Wirtschaft und Finanzen erweitert. Außerdem wurde 2001 vereinbart, dass die beiden Staatsoberhäupter etwa alle zwei Monate zum Austausch zusammenkommen.

Die deutsch-französische Freundschaft wird nicht nur am Deutsch-Französischen Tag betont und immer neu gefestigt. Der Grund hierfür liegt in der gemeinsamen Vergangenheit, welche die beiden Länder auf unschöne Weise verbindet. Es wird von der deutsch-französischen Erbfeindschaft gesprochen. Immer wieder gab es Spannungen, Kämpfe um Ländereien und Kriege zwischen den europäischen Nachbarn. Als mächtige Mitglieder der Europäischen Union ist eine freundschaftliche Beziehung der beiden Länder wichtiger denn je und der Deutsch-Französische Tag hilft dazu beizutragen, die angebliche Erbfeindschaft durch einen regen gegenseitigen Austausch beizulegen.

J. Vesper