Als die Ägypter ihre Pyramiden bauten, gehörte Bier bereits zu den Grundnahrungsmitteln aller Bevölkerungsschichten, einschließlich des Königshauses. Dass die Kunst der Braumeister Jahrtausende überdauerte und sich immer mehr verfeinerte, liegt nicht zuletzt in der anhaltenden Beliebtheit des Gerstengetränks begründet. Unsere Schüler der 8 d hatten gemeinsam mit ihrer Biologielehrerin, Frau Gründl, Ende letzter Woche Gelegenheit, in Teisendorf einen Blick hinter die Kulissen eines Brauhauses zu werfen.

Obwohl man mit der Marke Wieninger in erster Linie seine verschiedenen Biersorten in Verbindung bringt, produziert das Unternehmen mehr als zehnmal so viel alkoholfreie Getränke. Großer Beliebtheit erfreuen sich vor allem die „Libella“-Produkte. Die Geschichte des alteingesessenen Brauhauses reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Unter Verwendung einheimischer Malze und Hopfensorten und Bierhefe aus eigener Reinzucht, unter Anwendung traditioneller Gär- und Reifemethoden und unter Beachtung des bayerischen Reinheitsgebotes entsteht ein geschmackvolles Gerstengetränk mit individueller Note, das sich auch im Ausland zunehmender Beliebtheit erfreut. Naturbelassen, unfiltriert und nicht pasteurisiert gelangen die Bierprodukte aus auf den Markt.

Knapp 100 Millionen Hektoliter erzeugte die deutsche Brauwirtschaft davon im Jahr 2012. Damit ist Deutschland der fünftgrößte Bierproduzent weltweit. Der Prokopf-Verbrauch lag im gleichen Zeitraum bei über 105 Litern. Eineinhalb Stunden lang führte Hans Schwarz die Jungen, die sich bestens vorbereitet zeigten, über das Werksgelände. Die Rohstoffkunde auf dem Malzboden stand dabei ebenso auf dem Programm wie das Sudhaus, das Herzstück jeder Brauerei.

Die enge Verbundenheit mit der heimischen Region, das mehrfach prämierte Umweltengagement, der Einsatz in verschiedenen sozialen Bereichen, die Unternehmensphilosophie des Hauses Wieninger präsentiert sich mit viel Lokalkolorit, aber weltoffen und weitsichtig. So kann sich Firmenchef Christian Wieninger beim Feierabendbier entspannt zurücklehnen, wie im abschließenden Videoclip zu sehen. Mit dieser Präsentation jedenfalls kann man mit den großen und namhaften bayerischen Brauereien durchaus Schritt halten.

J. Vesper