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Rund um das Thema „Medienerziehung“ finden interessierte Eltern heutzutage eine Menge an Informationsmaterial zu diesem Thema, das in den eigenen vier Wänden oft viel Verdruss bereitet. Zu Beginn des neuen Schuljahres gelang es der Realschule im Rupertiwinkel mit Oliver Arnold von der Stiftung Medienpädagogik einen kompetenten Referenten zum Thema zu verpflichten, der den knapp 400 Besuchern wichtige Informationen mit auf den Weg geben konnte.

Seit vier Stunden sitzt der 13-jährige Sven daheim vor dem Computerbildschirm, er hat sich mit Chips und Cola eingedeckt, die Eltern werden erst am Abend zurückkehren. Bis dahin hat er noch Zeit sein heiß geliebtes  „Farmville“ zu spielen.   Bei Facebook ist das Computerspiel aus dem Jahre 2009 rund um das Leben auf dem Bauernhof in kürzester Zeit zu einem Massenphänomen geworden. Über 100 Millionen Menschen spielen mit. Verbraucherschützer warnen vor der Datensammelwut des Anbieters.

„87 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen das Internet täglich“, so Arnold. Dabei gehören die Unterhaltung, die Kommunikation, die Orientierung und Selbstdarstellung zu den grundlegenden Betätigungen der Jugendlichen im Netz, so der Referent.

Die tägliche Internet-Nutzungsdauer der Jugendlichen in Svens Alter betrage im Durchschnitt 142 Minuten, so Arnold. Und die Möglichkeiten für junge Leute, sich im Internet zu betätigen, sind vielfältig. Streaming-Dienste wie Video- und Musikplattformen, zahlreiche Chatrooms, die Nutzung von Apps, das Surfen oder das Schreiben von Nachrichten, hier gibt’s für Jugendliche aller Altersklassen zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Die Gefahren solch interaktiver Exkursionen sind hinlänglich bekannt. Sie reichen von den häufig in diesem Zusammenhang genannten problematischen Inhalten, über die Gefahren, die Datenschutzbestimmungen mit sich bringen bis hin zu urheberrechtlichen Vorgaben oder jeder Art von Betrug. „Im Internet können Kinder auf problematische Angebote stoßen“, so der IT-Experte. Nicht selten suchten sie auch danach.

„Die Anwendung des gesetzlichen Jugendmedienschutzes, das zum Beispiel eine Alterskennzeichnung bei Trägermedien wie DVDs oder Computerspielen vorschreibt“, stellt Arnold die Verantwortung des Gesetzgebers heraus. Aber er nimmt auch die Eltern in die Pflicht: „Sprechen Sie mit ihrem Kind darüber, wie Inhalte ins Internet kommen und was Ihrem Kind im Netz begegnet.“ Nicht nur ein offener Umgang mit den Medien, auch Ansprache, Ermahnung, die Installation von technischen Schutzmaßnahmen sollten konsequent in Gang gesetzt werden.  Aufmerksam folgt die Zuhörerschaft den Ausführungen. Vieles hat man schon einmal gehört, praktiziert es längst oder sucht hilfesuchend nach einem Rat. „Sensibilisieren Sie Ihr Kind für einen vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten“, so Arnold. Für den Umgang mit eigenen Daten sollte man gemeinsame Regeln aufstellen. Urheberrechtliche Fragen kamen genauso zur Sprache wie Aspekte des Internetbetrugs oder des Cybermobbing. Nicht ohne eine Fülle von Infomaterial entließ der Berufsschullehrer Arnold am Ende sein Publikum nach dieser informativen Veranstaltung zum Schuljahresauftakt.

J. Vesper