Auch in diesem Jahr nahmen wieder eine Reihe unserer Schülerinnen und Schüler am Girls´ and Boys´Day teil. Komplett beteiligt am Aktionstag 2017, der auch diesmal von Herrn Koller organisiert wurde, waren die achten Klassen. Unser Foto zeigt Jungen der 8 b, die sich für einen Arbeitstag im Kindergarten entschieden hatten und diesen als Bereicherung für sich erlebten.

„Eine interessante Erfahrung“, eine Arbeit, die Spaß mache, sehr lebendig, abwechslungsreich und kurzweilig sei, die Rückmeldung der Schüler war durchweg positiv. Dabei ist die Tätigkeit der Erzieher alles andere als ein Kinderspiel. Erzieherinnen sollten mehr verdienen, sagen die Gewerkschaften, auch weil sie einen belastenden Job haben. Mit Streiks versuchte man schon des Öfteren darauf aufmerksam zu machen und eine verbesserte Einstufung in die Gehaltsgruppen zu erreichen.
Laut Gewerkschaften würde das im Durchschnitt zehn Prozent mehr Gehalt für die Kita-Kräfte bedeuten. Derzeit bekommen Berufseinsteiger 2043 Euro brutto im Monat, nach acht Jahren 2946 Euro. Nicht genug, sagt Frank Bsirske, Chef der Gewerkschaft Ver.di, und allemal zu wenig, um die Wertschätzung auszudrücken, die die Arbeit der Pädagogen verdient: Erzieher halten erwerbstätigen Eltern den Rücken frei und sie sind Fachleute für die Früherziehung von Kindern. Und nicht zuletzt: Ihr Job gilt als belastend - jeder, der mal eine Rasselbande von einem Dutzend und mehr Kindern hüten musste, kann sich das vorstellen.
Für Burn-out gehören sie zur Hochrisiko-Gruppe. Die Folgen: Viele Erzieher leiden unter Schlaf- und Konzentrationsstörungen, können sich kaum entspannen und sind im Alltag stark frustriert. Das Gesundheitsrisiko in der Kita steigt mit dem Alter der Beschäftigten. Der Anteil der männlichen Kita-Kräfte liegt gerade mal bei vier Prozent. Einer der Schüler, die auf dem Foto zu sehen sind, hat sich für eine Ausbildung in diesem Bereich entschieden.
Nach der Ausbildung sind Kindergärtner dazu in der Lage, Ergebnisse ihrer pädagogischen Tätigkeit zu analysieren und nach verschiedenen Kriterien wie Entwicklungsstand, Motivation und Sozialverhalten zu beurteilen. Sie erstellen langfristige Erziehungspläne, bereiten entsprechende Aktivitäten und pädagogische Maßnahmen vor, um damit beispielsweise das Sozialverhalten oder die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.
Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen Voraussetzung. Erzieher müssen während ihrer Arbeit Streit schlichten und auf Wutausbrüche und Tränen in einer angemessenen Art und Weise reagieren können. Ebenfalls eine Kernkompetenz für den Beruf des Erziehers ist eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, die sie sowohl im Umgang mit den zu betreuenden Kindern und Jugendlichen als auch mit den Erziehungsberechtigten zeigen müssen.
J. Vesper