Es mal so richtig knallen lassen, das hatten sich Julian, Tobias und David, Schüler der Gata in der letzten Woche vorgenommen. Da nämlich war Bernhard Kern, Bürgermeister von Saaldorf-Surheim zu Gast an unserer Schule, um die Schüler der Ganztagsbetreuung mit dem Schnalzen vertraut zu machen. Sichtlich Spaß hatten die drei Sechstklässler mit ihrer Goaßl, sie berichten:


Am 15. 02. 2017 war Herr Kern bei uns in der Gata zu Gast. Bernhard Kern ist der Bürgermeister von Saaldorf-Surheim und wir haben uns gefreut, dass er sich Zeit für uns genommen hat. Er kam nämlich nicht als Politiker, sondern er wollte uns das „Schnalzen“ näher bringen. Und das ist gar nicht so leicht. Zuerst erzählte er uns etwas von diesem Brauch, der im Rupertiwinkel bis zum Salzburger Flachau verbreitet ist.

Über die Entstehung gibt es unterschiedliche Meinungen. Viele meinen, dass es um das Austreiben des Winters gehe. Durch Lärm sollen die bösen Mächte der Finsternis und Kälte vertrieben werden. Manche Bauern aber glauben an einen Fruchtbarkeitsbrauch. Durch lautes Peitschenknallen soll die Saat unter der Schneedecke zu neuem Leben erweckt werden. Einer dritten Deutung zufolge soll das Schnalzen ein Verständigungsmittel während der Pestzeit gewesen sein, was aber ebenfalls nicht bewiesen ist. Versetzt man sich in frühere Jahrhunderte mit strengen Wintern in dunkler Behausung zurück, so ist der Sinn des Schnalzens in der Vorstellung unserer Vorfahren verständlich.

Geschnalzt wird mit der so genannten Goaßl. Sie besteht aus einem Holzstiel und einem Hanfseil. Vor dem Krieg waren sie fast doppelt so lang. Am Ende der Goaßl wird ein Bast befestigt. Durch eine schnelle Richtungsänderung entsteht der Knall.

Geschnalzt wird in kleinen Gruppen, die man Passen nennt. Eine Schnalzerpasse besteht meist aus neun Mann (immer eine ungerade Zahl), die zwei Durchgänge schnalzen. Meist der kleinste Mann jeder Passe ist der so genannte Aufdreher, auch „Aufdrada“ genannt. Er leitet das Schnalzen ein mit einem Ruf wie „aufdrahd, oane, zwoa, drei dahin geht´s“. Daraufhin schnalzen nacheinander alle neun Mann. Als letzter wird der kräftigste Bursche zum Draufschnalzen eingeteilt.

Der Schnalzverein Saaldorf-Surheim e. V. wurde am 2. Januar 1975 gegründet. „Ein sehr schöner Sport“, sagt Bürgermeister Kern. „Man ist draußen an der frischen Luft, muss sich anstrengen und trifft andere Leute.“  Seit dem fünften Lebensjahr ist Herr Kern aktiver Schnalzer.

Zum Schluss haben wir noch eine Umfrage gemacht, weil wir wissen wollten, wie das Schnalzen bei unseren Schülern angekommen ist. 68 Prozent unserer Gata-Schüler hat es super gefallen, 32 Prozent konnten sich nicht so dafür begeistern. Aber es muss auch nicht jeder ein Schnalzer werden.

David Frank, Julian Gaisböck und Tobias Wunsch, 6 c