Immer häufiger kommen begabte Mädchen und Buben in fünften Realschulklassen zusammen, obwohl sie die Lernvoraussetzungen und die erforderlichen Noten für den Übertritt ins Gymnasium mitbringen. Auch die Realschule im Rupertiwinkel macht in den letzten Jahren diese Erfahrung und gehörte im abgelaufenen Schuljahr zu den fünf besten im direkten Leistungsvergleich mit 50 Realschulen im Bezirk Oberbayern-Ost, nachdem man zwei Jahre zuvor bereits einen ansehnlichen sechsten Platz im „Realschul-Ranking“ erzielt hatte.

Die bayerische Realschule genießt landesweit hohes Ansehen, weil sie für den weiteren beruflichen oder schulischen Werdegang viele Wege eröffnet. Immer öfter wählen Eltern, die Zukunft ihrer Kinder vor Augen, ganz bewusst den Weg zum mittleren Bildungsabschluss. Sie wissen um die breitgefächerten Anschlussperspektiven.

Die Schulwahl der Eltern führt häufig leistungsstarke Mädchen und Jungen zusammen, die das Lern- und Arbeitsklima im Klassenverband günstig beeinflussen. Das Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife ist nicht mehr der Königsweg der Schulbildung. „Knapp ein Viertel der Schüler unseres letzten Abschlussjahrgangs erreichte eine Eins vor dem Komma“, blickt Schulleiter Christian Thoma zurück auf einen außergewöhnlich leistungsstarken Jahrgang. Einige der Abgänger besuchen jetzt die gymnasiale Oberstufe, die Mehrzahl hat sich für eine betriebliche Ausbildung entschieden.

Damit solche Leistungen zustande kämen, bedürfe es vieler Räder, die zum richtigen Zeitpunkt effizient ineinander greifen, so Herr Thoma. Während viele Schulhäuser in deutschen Landen dringenden Sanierungsbedarf anmelden, präsentiert sich unsere Lerneinrichtung in vorzüglichem Zustand. „Ich kenne kaum eine Schule, die derart gut ausgestattet ist und Schülern und Lehrern ein solch breites und hochwertiges Repertoire für die Vermittlung der verschiedenen Lerninhalte ermöglicht“, so unser Schulleiter. „Wir  können quasi aus dem Vollen schöpfen.“ Das gelte für alle Fachschaften, richtet er seinen Dank an den Sachaufwandsträger. Der habe immer ein offenes Ohr für die Anliegen rund um den Schulbetrieb.

Natürlich müsse man auch sehen, dass das Gros unserer Schülerinnen und Schüler aus einem intakten sozialen Umfeld kommen. Sind die Heranwachsenden im Alpenvorland umgänglicher und ausgeglichener als in anderen Regionen Bayerns? „Wir bieten eine Reihe von Wahlpflichtveranstaltungen am Nachmittag an, die für die Schüler zwar attraktiv, aber oft nur wenig gefragt sind.“ Auch die Ganztagsbetreuung hielte ein ansprechendes Angebot bereit. „Nachmittags steht für viele ein attraktiveres Freizeitprogramm in ihren Heimatgemeinden auf dem Plan: Sportverein, Feuerwehr, Musikkapelle.“ Hier kämen wichtige soziale Instanzen zum Zuge, die die pädagogische Arbeit der Schule gut ergänzten, vor allem, was das Sozialverhalten anbelange, so unser Rektor.

Lobende Worte findet Herr Thoma für sein Kollegium, dem er jetzt im dritten Jahr in leitender Funktion vorsteht. „Hier sind viele engagierte Kräfte am Werk, die sich mit ihren Stärken und unterschiedlichen Fähigkeiten in die schulische Arbeit einbringen. „Mit unserem Angebot rund um die MINT-Fächer und unseren Erfahrungen mit KOMPASS sind wir gut auf den Unterrichtsalltag vorbereitet“, so Rektor Thoma. Und das sei auch vonnöten. Treffe man doch in der Sekundarstufe 1 auf jene Altersgruppe junger Leute, die eine oft schwierige und aufreibende psycho-physische Entwicklungsphase durchlaufe und schulischem Lernen gegenüber oft nicht in gefordertem Maße nachkomme.

„Neben der Leistung steht für Herrn Thoma deshalb auch die Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund der pädagogischen Bemühungen. Ein freundlich verbindlicher Umgangston gehören hier ebenso dazu wie das konsequente Grenzensetzen. So hat die Schule vor einigen Jahren ein pädagogisches Frühwarnsystem installiert, das über die Hausaufgabenhefte kommuniziert wird. Hier erhalten die Eltern unmittelbare Rückmeldung über das Verhalten und die Arbeitsbereitschaft ihrer Kinder. So könne man rechtzeitig Defizite ausmachen und sie gemeinsam mit den Eltern an einer Lösung der Probleme arbeiten, so Herr Thoma.

J. Vesper