Auf ganz unterschiedliche Art und Weise erinnerten Einrichtungen des deutschen und französischen Bildungssystems zu Beginn der Woche an den Deutsch-Französischen Tag. Die Mädchen und Jungen aus dem Französischzweig kredenzten aus diesem Anlass ihren Mitschülern Köstliches aus der „Pâtisserie à la française“.

Der Deutsch-Französische Tag, der anlässlich der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages beider Länder am qalljährlich stattfindet, hat das Ziel, die Jugendlichen mit dem jeweiligen Nachbarland und seinen kulturellen Highlights bekannt zu machen. Gleichzeitig dient er der Werbung für die Partnersprache sowie der Information über Austausch- und Begegnungsprogramme.
Seit 51 Jahren unterhalten Deutschland und Frankreich diese außergewöhnliche Freundschaftsbeziehung, bei der nicht politische Interessen und wirtschaftliche Kooperation im Vordergrund stehen, sondern alles Handeln „par amitié“ erfolgt, im Sinne der Freundschaft.
Um eben diese ging es dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer bei der Vertragsunterzeichnung vor einem halben Jahrhundert. Die beiden Politiker waren 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges d'accord, dass politische Verträge oder Handelsabkommen nicht ausreichen würden, um ihre Völker von Grund auf zu versöhnen. Am 22. Januar 1963 unterzeichneten sie den Elysée-Vertrag, der eine neue Ära in den deutsch-französischen Beziehungen einleitete.
In einem verstärkt mintorientierten Schulhaus mit überwiegend männlicher Schülerschaft ist es nicht leicht, neben dem Fach Englisch eine zweite Fremdsprache zu etablierten: Studienfahrten, Aktionen, Projekte und Exkursionen ergänzen einen Unterricht, der abwechslungsreich gestaltet, die Konversation der Mädchen und Buben in den Vordergrund stellt und die Integration der international anerkannten DELF-Sprachdiplome einbindet. Mit viel Engagement betreiben Fachschaftsleiterin Gaby Ertl und ihr Team den frankophilen Unterricht, der deutlich über die reine Vermittlung von Sprachkompetenzen hinausgeht.
Wer um die Vorteile einer weiteren Fremdsprache weiß und seine sprachlichen Kompetenzen bereits in Deutsch und Englisch erfolgreich auf den Prüfstand stellen konnte, liegt mit seiner Wahl für Französisch am Ende der sechsten Klasse gut im Rennen. Denn auch der mittlere Schulabschluss mit zwei Fremdsprachen eröffnet vielfältige Möglichkeiten der beruflichen und schulischen Aus- und Weiterbildung.


Johannes Vesper