schulbustraining 2016

Seit vielen Jahren ist Claus Grassl regelmäßig zu Gast an unserer Schule. Der erfahrene Verkehrserzieher der RVO hat sich auf das Schulbustraining spezialisiert und diesmal mit Manfred Szill gleich einen Steuermann für das riesige Gefährt in roter Lackierung im Schlepptau. Beiden gelang es zu Beginn dieser Woche, unsere Fünftklässler für das Thema „Gefahren rund um den Schulbusbetrieb“ zu sensibilisieren.

Dort pflegen die Teilnehmer nur allzu oft einen wenig rücksichtsvollen Umgang, der ein gehöriges  Maß an  Ellbogenmentalität zum Vorschein bringt. Es wird geschubst, gedrängelt, Beinchen gestellt, Schulranzen fliegen durch die Gegend, lautes Gebrüll beherrscht die Szenerie. Dabei ist vielen nicht bewusst, in welchem Maße sie sich und andere mit ihrem Verhalten gefährden.

Dreimal so schnell gelingt der Klasse 5 c das Einsteigen in den Bus, wenn es geordnet abläuft. Mit der Stoppuhr macht Grassl den Schülern eindrucksvoll deutlich, wie stressfrei, angenehm und sicher das Zusteigen erfolgen kann, wenn sich alle an grundlegende Regeln halten und nicht als Erste ihren Platz sichern wollen. Diese Regeln kennen zu lernen und einzuüben ist Kernbestandteil seines verkehrserzieherischen Projekts.

Auch im Bus lauern vielfältige Gefahren. Bei gerade mal sieben Stundenkilometern wirkt eine Vollbremsung so vehement, dass eine Puppe und ein Schulranzen, die Grassl zu Demonstrationszwecken immer dabei hat, einen gewaltigen Satz nach vorn in den Mittelgang machen. Auf anschauliche Art und Weise veranschaulicht er die wesentlichen Gefahrenpunkte rund um den Busverkehr. Die Kinder verfolgen seine Demonstrationen aufmerksam und sind bei seinen Ausführungen ganz Ohr.

Der Bus ist zwar eindeutig eines der sichersten Verkehrsmittel für Schülerinnen und Schüler. Aber nach den Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) werden jährlich in Deutschland mehr als 5.000 Schulkinder beim Busfahren verletzt – entweder im Bus, beim Ein- und Aussteigen, beim Warten an der Haltestelle oder beim Überqueren der Fahrbahn auf dem Weg vom oder zum Bus.

Für Autofahrer gilt: Linien- und Schulbusse, die sich einer Haltestelle nähern und das Warnblinklicht eingeschaltet haben, dürfen nicht überholt werden. Wenn der Bus dann angehalten hat, darf nur in Schrittgeschwindigkeit  vorbeigefahren werden (das entspricht etwa 4 bis 7 km/h) – und mit genügend Abstand, um Fahrgäste nicht zu gefährden. Das gilt im Übrigen auch für den Gegenverkehr, wenn es keine bauliche Trennung zwischen den Fahrtrichtungen gibt. „Einer von hundert Autofahrern hält sich an diese Vorschrift“, so Szill.

Rücksichtnahme und umsichtiges Verhalten aller Verkehrsteilnehmer ist unerlässlich, damit Schulkinder sicher ankommen“, so Lehrer Klaus Thielen, zuständig für Sicherheitsfragen im Schulhaus.